Woher kommen eigentlich die Namen?
Unsere Beschäftigung mit der …
… Markennamen- und Logohistorie …
… dient vor allem dem Zweck des Verständnisses ex Kontext.
Logo und Zivilisationsgeschichte.
Das Wissen, dass Logo und Marke menschheitsgeschichtlich nicht erst gestern entstanden sind, lässt auf gewisse Universalien schließen. Denen sind wir sowieso auf der Spur (Mehr: OpusN > Sprachuniversalien).
- A L T E R T U M
Gibt es einen Marken- und Logoarchetypus?
Welche Bilder, Zeichen und Wörter wählen bzw. wählten wir Menschen , um Bestimmtes auszudrücken? Nicht nur die Sache selbst, sondern (und vor allen Dingen) das, was andere darüber denken sollen, interessiert dabei.
- Vorläufer des heutigen Markennamens.
- Belege aus alter Zeit.
Altes Wissen neu genutzt.
Aus heutiger Sicht kann so etwas nicht nur wissenschaftlich reizvoll sein. Es gibt uns Anhaltspunkte darüber, wie eine aktuelle Aufgabe angegangen werden soll. Nicht dass wir das Rad neu erfinden wollten. Das ist außer Debatte.
- Wissenschaftliche Erkenntnisse.
- Wichtige Anhaltspunkte.
Der Archetypus ist eine Universalie.
Es geht uns um historische Belege, die universelle Beziehungsmuster von Form– und Inhaltsdarstellung bzw. (wahrscheinliche) Rezeption verkörpern. Wie haben sich unsere Vorfahren in dieser Hinsicht verhalten?
Um 2250 v.Chr. - die ersten Logos.
Historisch verbürgt ist das Aufkommen von Logos und Markennamen mit der Entstehung von organisierten militärischen Auseinandersetzungen und den Anfängen des Handels im größeren Stil. In der beginnenden Bronzezeit um 2250 vor Chr. begegnen uns die ersten Zeugnisse.
Militär und Handel machten den Anfang.
Historiker nennen das damals im Industal ansässige Handelsvolk von Harappa als eine der ersten Gemeinschaften, welche Markenzeichen und visuelle Bestimmungs- bzw. Herkunftszeichen benutzten. Worum ging es in dieser Zeit (bereits)? Richtig. Um den Bezug von Herkunft und Qualität.
- Die Harapper aus dem Industal.
- Erste Stempel mit Produkt-Kennzeichnungen.
Mit dem Handel startet auch die Marke.
Hergestellt, gehandelt und gebrandet wurden im Altertum schon viele Formen von Gebrauchswaren des täglichen Lebens: Tongeschirr, Produkte aus Metall, Stoffe und haltbare Lebensmittel. Verschifft wurden sie quer über das Mittelmeer und später per Landtransport über die Seidenstraße.
Waren des täglichen Bedarfs: mit 'Logo'-Spempel.
In der späten Bronzezeit begegnen uns regelrechte Schmelzofen-Industrien mit teilweise 10.000 Öfen an einem Ort und mehr sowie die dahinterstehenden Handelsinfrastrukturen. Ohne Kennzeichnung (logoartige Stempel) wären die Herkunftsunterschiede kaum möglich gewesen.
- Erste Massenherstellungen mit Logo-Prägungen.
- Die uralten Schmelzindustrien.
Erste Herstellernamen treten auf.
In der Zeit von ca. 800 vor Chr. bis zum Beginn der Hellenistischen Epoche (um 336 v. Chr.) entwickelt sich eine Produktions-, Handels- und Markenzeichen-Kultur, welche die gesamte Antike andauerte. Die berühmte schwarzfigurige Vasen- und Amphoren-Produktion nennt uns die ersten Herstellernamen.
- A N T I K E
Per Gravur oder Stempel erscheinen die Namen.
Da erfahren wir per Gravur, wer das Artefakt jeweils hergestellt hat. Hieron, Thrax oder Amasis werden uns genannt. Massenproduktion. Von Kleistias, Python, Douris ist die Rede. Oder Egotimus, Makron und Exekias lassen von sich hören. Soweit, so gut. Am Ende der Antike endet eine Hochzeit des Handels.
- Wir hören von Egotimus, Makron, Exekias ...
- ... von Kleistias, Python und Douris.
- Allesamt Unternehmer.
Heraldik - die Wappenkunde.
Sucht man im Mittelalter und der frühen Neuzeit nach Vorläufern von Logo- oder Markennamen, dann muss man sich eingehender mit der Heraldik (Wappenkunde) befassen. Hier reden wir zwar weniger von Produktbranding, sondern vielmehr von den Frühstufen eines ‘Family Branding’ (gewissermaßen auch Unternehmen)– und doch sind in dieser Entwicklung gewisse historische Linien bis zum modernen Logo zu konstatieren.
- M I T T E L A L T E R
Überleitung zum Barock und Jugendstil.
Mittelalter ist Wappen-Logo-Zeit! Wappen mit teils überbordender Ornamentik und dem dazugehörenden so wichtigen lateinischen Motto tauchen auf und weisen in die Moderne. Diese Bildsprache hat das Barock und den Jugendstil nachhaltig beeinflusst. Sie begegnet uns noch heute.
- Jede Menge Ornamentik ...
- ... Im Jugendstil wieder modern.
- Heute noch vereinzelt zu sehen.
Auf dem Weg in die Moderne.
Das Wappen und das von ihm geprägte gesamte (Herrscher-) Family-Branding des frühen, hohen und späten Mittelalters hat eine sehr hohe Bedeutung für heutige Logoerscheinungen. Ganz moderne Logos erweisen sich auch heute noch als nicht anderes als eine Heraldik-Weiterentwicklung. Das Wappentier (doch nicht nur es) spielt dabei eine dominante Rolle!
Der Minimalismus der Moderne.
Mit der Moderne und dem modernen Design hat sich schließlich ein gewisser Minimalismus in der Logosprache durchgesetzt. Die Ornamentik tritt zurück. Auch der so beherrschende Jugendstil hat seinen Einfluss verloren. Relikte gibt es heute nur noch wenige. Zum Beispiel beim CE General Electric-Logo (Stand 2021).
- M O D E R N E